Erlebnisse im Faltboot seit 2007

Faltboot-Aktivitäten

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mit Original-Haut: 175 km

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mit Original-Haut: 526 km

»LaPaloma« Klepper Blauwal4

mit neuer Haut: 5.106 km

Leihboot Pouch KS 75

50 km

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Trotzdem kann man alles schon ansehen - soweit vorhanden.

Sudeten-Wanderung

von Děčín an die Schneekoppe

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Anreise mit der Bahn
Anreise mit der Bahn

 

Montag, 28. Juni: Lübeck-Kücknitz > Děčín (Tetschen)

Wegpunkte

Höhe ü.NN Strecke
  • Bhf Kücknitz
  • Hbf Lübeck
  • Bhf Büchen
  • Bhf Ludwigslust
  • Bhf Wittenberge
  • Bhf Berlin-Spandau
  • Hbf Berlin
  • Bhf Berlin Südkreuz
  • Bhf Dresden-Neustadt
  • Hbf Dresden
  • Bfh Bad Schandau
  • Bhf Děčín (Tetschen)
  • 14 m
  • 14 m
  • 20 m
  • 40 m
  • 24 m
  • 30 m
  • 30 m
  • 30 m
  • 112 m
  • 112 m
  • 146 m
  • 135 m
 580 km
  • 135 m
950 m

Der Campingplatz "Kemp  Děčín" liegt mitten in der Stadt an der Elbe. Was in der Landkarte abschrecken mag, ist die Lage unter einer Schnellstraßenbrücke (13/E442). In der Praxis ist der Platz viel ruhiger und nachts ist es ruhig genug für einen ungestörten Schlaf.

 

Das sehr freundliche Personal überzeugt durch sehr guten Service und Hilfsbereitschaft und verliert auch in stressigen Situationen nicht die gute Laune. Das macht die Nachteile durch die Lage allemal wieder wett. Das Frühstücksbüffee ist ordentlich, aber man sollte nicht zu spät erscheinen: es wird draußen serviert - alles Warme wird sehr schnell kalt. Kaffee und Teewasser bleibt natürllich heiß.

Empfang/Rezeption und die Sanitärräume sind in Containern untergebracht. 

Im Bistro gibt es Getränke und kleine Snacks. Nachdem der Durst der langen Bahnreise an diesem heißen Sommertag gelöscht ist, bin ich bald im Zelt verschwunden.

Ab jetzt geht es zu Fuß weiter.
Ab jetzt geht es zu Fuß weiter.

 

Dienstag, 29. Juni: Děčín (Tetschen) Dolní Žleb (Niedergrund)

Děčínská vrchovina - Elbsandsteingebirge

Wegpunkte

Höhe ü.NN Strecke
  • Kemp Děčín
  • Děčín, Masaryk-Platz
  • Děčín, BILLA
  • Děčín, Tyršův most
  • Děčín, Hungerstein
  • Přípeř (Peiperz), untere Aussicht
  • Přípeř (Peiperz), obere Aussicht
  • Horní Žleb (Obergrund)
  • Čertova Voda (Tschirte)
  • Biwak berhalb Dolní Žleb (Niedergrund), unter der Felsformation "Nonne"

 

  • 135 m
  • 135 m
  • 135 m
  • 135 m
  • 135 m
  • 205 m
  • 215 m
  • 255 m
  • 200 m
  • 230 m

 13,7 km
SUMME +304 m / -217 m 16,0  km

Děčín liegt zwischen der Böhmischer Schweiz und dem Böhmischem Mittelgebirge in einem Talkessel. Mit einer Höhenlage von 135 m ist Děčín die am tiefsten gelegene Stadt Tschechiens. 

Das Schloss Děčín befindet sich auf einem Felsriegel an der Elbe. Gegenüber dem Schloss erhebt sich die markante 100 m hohe Schäferwand (von "schiefe Wand").

Heute ist es so heiß, dass schon die kurze Strecke zum Marktplatz ("Masaryk-Patz") sehr mühsam wird, vor allem für Pavel, der sich bei Hitze gar nicht so recht bewegen mag. Daher hebe ich Pavel kurzerhand in den Brunnen, damit er sich abkühlen kann.


Dann geht es in die Wechselstube und mit gefüllter Geldbörse in eines der Restaurants an der Ostseite des Platzes. Hier kann man draußen im Schatten der Schirme und Markisen sitzen; bei tschechischem Bier und einem gemischten Salat läßt es sich aushalten. 

Als die Hitze nachlässt, machen wir uns auf den Weg: erst ein wenig einkaufen und dann über die Tyršův most (Tirsch-Brücke) auf die andere Elbseite (Seit 1855 waren die Städte Tetschen und Bodenbach durch die Kaiserin-Elisabeth-Brücke verbunden, eine der schönsten und größten Brücken in Böhmen. Diese Kettenbrücke brannte 1915 nieder. Auf ihren Pfeilern wurde 1933 die Tirsch-Brücke erbaut, benannt nach Miroslav Tyrš.

Im Vordergrund sieht man den "Hungerstein".  Nun geht es an der Straße entlang bis Připeř (Peiperz). Hier wohnt zumindest ein kreativer und humorvoller Mensch, der seinen steilen und steinernen Vorgarten mit lustigen Gesichtern verziert.

Jetzt geht es zum ersten Mal auf schmalem Pfad steil bergan; einziger Vorteil: es geht durch den schattenspendenden Wald und oben lockt ein erstes Panorama:

Blick auf Děčín von der "unteren Aussicht" in Přípeř (Peiperz)

 

Im weiteren Verlauf des Wanderweges, der über der Elbe durch den Wald führt, wird vor "gefallenen Bäumen" gewarnt und ein Abschnitt ist sogar mit Flatterband gesperrt - mit dem Hinweis, dass dort Waldarbeiter tätig seien.

Aber es ist keine "Umleitung" angegeben und ein Blick in die Karte offenbart keine Alternative. Entweder 175 m aufsteigen und einen längeren Umweg gehen oder 85 m absteigen und einige Kilometer auf der asphaltierten Dorfstraße bis Dolní Žleb (Niedergrund) gehen. Da die dortige Pension - mein ursprüngliches Ziel -  ausgebucht ist, müsste ich dann wieder in die Berge aufsteigen, um einen Biwakplatz zu finden.

Also entscheide ich mich für den "illegalen" Weg. mit "gefallenen Bäumen" (die gibt es vereinzelt immer wieder auf Wanderwegen durch den Wald) meinen die Tschechen in diesem Fall ganze Schneisen, die mit schwerem Gerät gerodet wurden. Die gefällten Bäume liegen nun wie riesige Mikado-Stapel über mannshoch am steilen Hang. Ein solches Hindernis auf 50-100 m zu queren, braucht leicht eine halbe Stunde und etliche akrobatische Einlagen.

Drei solcher Schneisen habe ich zu queren, ich schnalle den Rucksack enger, damit er nah am Körper liegt, versichere mich, dass alle Öffnungen geschlossen sind und ich nichts verlieren kann und klettere über die Stämme und Äste. Dabei muss ich nicht nur einen einigermaßen gangbaren "Weg" für mich finden, sondern auch für Pavel, denn der muss seinen Weg unter den Stämmen und Ästen finden, was ihm ohne meine Hilfe nicht gelingt - er steht ja aus seiner Perspektive vor einem unendlich großen, ausweglosen Labyrinth.

Zum Fotografieren hatte ich keine Muße, aber im Internet fand sich ein Bild, dass der Situation recht ähnlich war:

Abgesehen von den unfreiwilligen Klettereinlagen über die gefällten Bäume führt der Weg durch einen schönen Wald unterhalb zahlreicher Kletterfelsen, von denen ich aber nichts sehen kann. Die heißen "Eulenturm", "Zwerg", "Troll", "Knoten", "Nadel", "Wächter", "Hirschturm",  "Jagdturm", "Taube", "Totenschiff", "Teufelskopf", "Kalte Wand", "Richter", "Dieb", "Gugelhupf", "Sheriff", "Alcatraz", "Samurai", "Zitadelle", "Zyklop", "Frosch",  ...

Erst morgen, wenn ich von der anderen Elbseite zurückblicke, werde ich einige von ihnen sehen können.

 

Die Klettereien in der Sommerwärme sind kraftraubend und machen durstig. Auf dem Weg zur Elisenquelle, zu der ich wieder 50 m ansteigen müsste, finde ich einen anderen Wasserlauf, der unterhalb eines in den Fels gemauerten Portals, dass mit allerlei Schieldern versehen ist, die auf "Trinkwassergewinnung" hinweisen, aus dem Fels sprudelt. Obwohl das Wasser wirklich eiskalt ist, stehe ich kurzentschlossen splitternacht vor dem sprudelnden Quell, wasche mir Schmutz und Schweiß vom Körper, trinke reichlich und fülle meine leeren Wasserflaschen auf, denn am Abend soll es eine Tütensuppe und einen Tee geben und ohne Kaffee zu Frühstück werde ich nicht so recht wach.

Nicht alle Wege sind in der digitalen Wanderkarte MAPY.CZ eingezeichnet - da heißt es: Aufgepasst! Aber ich finde meinen Weg bis etwa oberhalb des Bahnhofs von Dolní Žleb (Niedergrund). Viel weiter will ich heute nicht mehr gehen, denn ich möchte auf Abstand zu den Siedlungen bleiben. Es ist nicht einfach, an den steilen Hängen kleine Plateaus auszumachen, die Platz für ein Zelt bieten. Aber nach kurzer Suche und einem kleinen Aufstieg habe ich einen schönen Platz oberhalb des Wanderwegs gefunden, der von unten nicht einsehbar ist.

Als ich den Platz in der Karte eintrage, sehe ich , dass ich unterhalb der Felsformation "Nonne" biwakiere. Aus der richtigen Perspektive sieht dieser Felsen wirklich aus, wie eine betende Nonne. Ich weiß es jetzt noch nicht, aber sie wird mich in dieser Nacht beschützen, wenn schwere Gewitter niedergehen. Der Waldboden saugt den heftigen Regen auf, ich liege warm und weich und das Blätter- und Nadeldach schützt mich vor dem heftigen Regen, es verteilt das Wasser, das nur noch der Schwerkraft folgend auf den Boden tropft.

© Klusakd (mapy.cz)

Die "Nonne"